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Nichts zu verschenken

Grosszügigkeit ist in einer Welt, in der jeder in erster Linie an den eigenen Profit denkt, alles andere als einfach. Wir sehen das im täglichen Leben. Ältere Menschen erinnern sich an die guten alten Zeiten, als die Menschen viel eher bereit waren, etwas den Mitmenschen zu geben. Wenn man in Not war, half man sich gegenseitig: unter Verwandten, unter Nachbarn, unter Freunden. Sogar Unbekannten half man, in deren Schicksal man sich wiedererkannte. Heute ist es selbst unter nahen Verwandten und Freunden nicht mehr selbstverständlich, Zeit, Aufmerksamkeit und Wissen zu teilen. Manchmal traut man sich nicht einmal mehr zu fragen.

Es ist normal geworden, alles in irgendeiner Form zu bezahlen. Es gibt immer weniger Freiwillige, und in der Kirche muss immer mehr Energie aufgewendet werden, um engagierte Helfer zu finden. Aber Grosszügigkeit und Freiwilligkeit sind der eigentliche Treibstoff einer Gesellschaft. Wenn dieser fehlt, haben alle etwas zu verlieren.

Ist es möglich, Grosszügigkeit in einer gewinnorientierten individualistischen Welt neu zu erlernen? Der Film "Nichts zu verschenken" von Fred Cavayé aus dem Jahr 2016 beschreibt dieses Lernen als eine echte Bekehrung eines geizigen Mannes. Deshalb trifft der französische Originaltitel «Radin» (Geizhals) den Kern der Sache besonders gut. Die Übertreibung der Macken des Geizhalses lässt Raum für Heiterkeit, regt aber auch zum Nachdenken an. Die Geschichte geht zwar von einer persönlichen Angelegenheit aus, doch die Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft werden jedes Mal deutlich aufgezeigt. Es ist nie zu spät, um bestimmte Denkmuster zu ändern. Man muss nur die richtigen Erfahrungen machen. Ich bin überzeugt, dass die Kirche zu den Institutionen gehört, die dieses Umdenken vom Geiz weg und hin zur Grosszügigkeit konkret fördern können.

Frankreich, 2016, Laufzeit 89 Minuten
Regie: Fred Cavayé
Mit: Dany Boon, Laurence Arné, Noémie Schmidt

EINTRITT FREI

Anschliessend Apérobuffet und gemütliches Zusammensein.

Herzlich ladet ein: Pfarrerin Sun-Jong Kwon

Apérobuffet: Peter Hürzeler und Team

Rückblick

«Fahrenheit 451»

ist ein Film von François Truffaut aus dem Jahr 1966, der auf dem gleichnamigen Bestseller-Roman des US-amerikanischen Schriftstellers Ray Radbury (1920-2012) basiert. Das Thema des 1953 veröffentlichten Buches ist eine totalitäre Gesellschaft, in der Bücher als gefährlich gelten und deshalb verbrannt werden. Die Verantwortung für das Auffinden und Verbrennen der Bücher, die in der Bevölkerung vorhanden sind, liegt bei der Feuerwehr. 451 Grad auf der Fahrenheit-Skala entsprechen etwa unseren 233 Grad Celsius. Das ist die Temperatur, bei der Papier angeblich von sich aus zu brennen beginnt. Das Schicksal des Wissens und der freien Meinungsbildung scheint unter diesen Voraussetzungen besiegelt zu sein. Im Laufe des Films findet aber eine unerwartete Wende statt: ein Feuerwehrmann distanziert sich immer mehr von dem zerstörerischen Plan und nimmt Bücher mit nach Hause, um sie zu lesen. Er fragt sich, was wohl drin stehen kann, das so schlimm ist, dass sie zerstört werden müssen. Daraus entwickelt er eine neue Beziehung zu den Büchern. Der Roman beginnt als eine negative Utopie (Dystopie) über die Zukunft der Welt, aber am Ende ist doch eine positive Botschaft zu erkennen. Selbst im Falle einer totalen Zerstörung gelingt es den Menschen, die Bücher und ihren Inhalt vor dem Vergessen zu bewahren und eigenständig zu denken. Der Film bietet eine Reflexion über Bildung und Wissen – und deren Unterdrückung - in der Gesellschaft der Zukunft.
GB, 1966, Laufzeit 109 Minuten Regie: Francois Truffaut Mit Oskar Werner, Julie Christie, Cyril Cusack und Anton Diffring

Donnerstag, 5. März 2020 15.00 Uhr
„Und wenn wir alle zusammenziehen“ (Wiederholung)

(Guy Bedos, Jana Fonda, Geraldine Chaplin, Claude Rich, Pierre Richard, Daniel Brühl)

Fünf langjährige Freunde, fünf Charakteren, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Trotz aller Gebrechen und Tücken, die mit dem Alter einhergehen, fühlen sie sich eigentlich noch vital, voller Energie. Um dem Altersheim zu entgehen, entwickeln sie einen kühnen Plan. Sie werden zusammenziehen und unter einem Dach gemeinsam den Rest des Lebens verbringen. Um das Miteinander in der Wohngemeinschaft leichter zu gestalten, heuert Jeanne den jungen Student Dirk an, dessen Anwesenheit verborgene Wünsche und bislang streng gehütete Geheimnisse an den Tag fördert.

Früher haben wir die Filmvorführung im Stalli54 geniessen können. Die Platzverhältnisse haben sich jedoch als eng erwiesen. Nun haben wir die Möglichkeit in Brüelmatt gefunden. Eine wahre Freude.



„Monsieur Claude und seine Töchter“ (1. Teil)

Die Schwestern Isabelle, Odile und Ségolène haben Männer mit unterschiedlichen Migrationshintergründen geheiratet. Die großbürgerlichen Eltern Claude und Marie Verneuil hoffen nun, dass sich wenigstens die jüngste Tochter für einen katholischen Franzosen entscheidet. Als Laure schließlich ihre Heiratsabsicht mitteilt, "Charles" als Namen des Erwählten nennt und sagt, er sei katholisch, freuen sich die Eltern nun. Sie ahnen jedoch nicht, dass es sich um einen von der Elfenbeinküste stammenden Schauspieler handelt.

Frühere Aktivitäten

Sechs Birmissimo-Ladies haben sich im Kino Corso gemeinsam den Film „The Founder“ angesehen. Michael Keaton spielt den nicht sehr liebenswerten Gründer der Firma McDonalds. Der Film gewinnt seinen Reiz daraus, dass es sich nicht um einen Lobgesang auf ein von allen gefeiertes Genie handelt, sondern man eher einen skrupellos wirkenden Geschäftsmann sieht.

Ein Monat davor haben wir gemeinsam den ersten Film, die liebenswerte Alters- und Liebeskomödie „The Old Lady“ angesehen. Die ausgezeichneten Schauspieler und die schönen Bilder von Paris haben wesentlich zum Filmgenuss beigetraten. Anschliessend gab es im Restaurant Mère Catherine Kaffee und Kuchen und ein lebhaftes Gespräch über den Film und unsere eigenen Erinnerungen an Paris.  

Wir haben auch im Kino Artehouse Movie - den Film „Hiver Nomade“ gesehen. Dieses dokumentarische Roadmovie über die Wanderung einer Schafherde durch die Schweiz hat 2012 einen Europäischen Dokumentarfilm Award gewonnen. 

Vorschläge für Filme sind willkommen.

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