Grosszügigkeit ist in einer Welt, in der jeder in erster Linie an den eigenen Profit denkt, alles andere als einfach. Wir sehen das im täglichen Leben. Ältere Menschen erinnern sich an die guten alten Zeiten, als die Menschen viel eher bereit waren, etwas den Mitmenschen zu geben. Wenn man in Not war, half man sich gegenseitig: unter Verwandten, unter Nachbarn, unter Freunden. Sogar Unbekannten half man, in deren Schicksal man sich wiedererkannte. Heute ist es selbst unter nahen Verwandten und Freunden nicht mehr selbstverständlich, Zeit, Aufmerksamkeit und Wissen zu teilen. Manchmal traut man sich nicht einmal mehr zu fragen.
Es ist normal geworden, alles in irgendeiner Form zu bezahlen. Es gibt immer weniger Freiwillige, und in der Kirche muss immer mehr Energie aufgewendet werden, um engagierte Helfer zu finden. Aber Grosszügigkeit und Freiwilligkeit sind der eigentliche Treibstoff einer Gesellschaft. Wenn dieser fehlt, haben alle etwas zu verlieren.
Ist es möglich, Grosszügigkeit in einer gewinnorientierten individualistischen Welt neu zu erlernen? Der Film "Nichts zu verschenken" von Fred Cavayé aus dem Jahr 2016 beschreibt dieses Lernen als eine echte Bekehrung eines geizigen Mannes. Deshalb trifft der französische Originaltitel «Radin» (Geizhals) den Kern der Sache besonders gut. Die Übertreibung der Macken des Geizhalses lässt Raum für Heiterkeit, regt aber auch zum Nachdenken an. Die Geschichte geht zwar von einer persönlichen Angelegenheit aus, doch die Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft werden jedes Mal deutlich aufgezeigt. Es ist nie zu spät, um bestimmte Denkmuster zu ändern. Man muss nur die richtigen Erfahrungen machen. Ich bin überzeugt, dass die Kirche zu den Institutionen gehört, die dieses Umdenken vom Geiz weg und hin zur Grosszügigkeit konkret fördern können.
Frankreich, 2016, Laufzeit 89 Minuten
Regie: Fred Cavayé
Mit: Dany Boon, Laurence Arné, Noémie Schmidt
EINTRITT FREI
Anschliessend Apérobuffet und gemütliches Zusammensein.
Herzlich ladet ein: Pfarrerin Sun-Jong Kwon
Apérobuffet: Peter Hürzeler und Team
Donnerstag, 5. März 2020 15.00 Uhr
(Guy Bedos, Jana Fonda, Geraldine Chaplin, Claude Rich, Pierre Richard, Daniel Brühl)
Fünf langjährige Freunde, fünf Charakteren, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Trotz aller Gebrechen und Tücken, die mit dem Alter einhergehen, fühlen sie sich eigentlich noch vital, voller Energie. Um dem Altersheim zu entgehen, entwickeln sie einen kühnen Plan. Sie werden zusammenziehen und unter einem Dach gemeinsam den Rest des Lebens verbringen. Um das Miteinander in der Wohngemeinschaft leichter zu gestalten, heuert Jeanne den jungen Student Dirk an, dessen Anwesenheit verborgene Wünsche und bislang streng gehütete Geheimnisse an den Tag fördert.
Früher haben wir die Filmvorführung im Stalli54 geniessen können. Die Platzverhältnisse haben sich jedoch als eng erwiesen. Nun haben wir die Möglichkeit in Brüelmatt gefunden. Eine wahre Freude.
Sechs Birmissimo-Ladies haben sich im Kino Corso gemeinsam den Film „The Founder“ angesehen. Michael Keaton spielt den nicht sehr liebenswerten Gründer der Firma McDonalds. Der Film gewinnt seinen Reiz daraus, dass es sich nicht um einen Lobgesang auf ein von allen gefeiertes Genie handelt, sondern man eher einen skrupellos wirkenden Geschäftsmann sieht.
Ein Monat davor haben wir gemeinsam den ersten Film, die liebenswerte Alters- und Liebeskomödie „The Old Lady“ angesehen. Die ausgezeichneten Schauspieler und die schönen Bilder von Paris haben wesentlich zum Filmgenuss beigetraten. Anschliessend gab es im Restaurant Mère Catherine Kaffee und Kuchen und ein lebhaftes Gespräch über den Film und unsere eigenen Erinnerungen an Paris.
Wir haben auch im Kino Artehouse Movie - den Film „Hiver Nomade“ gesehen. Dieses dokumentarische Roadmovie über die Wanderung einer Schafherde durch die Schweiz hat 2012 einen Europäischen Dokumentarfilm Award gewonnen.
Vorschläge
für Filme sind willkommen.
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